Freitag, 19. Juli 2013

Zu Fuß nach Sizilien - wer war's?

Eine Anfrage - mit der Bitte um Antwort ...
In Bezug auf die nachfolgend verlebendigte Begebenheit:
Tja, uns allen ist das durchaus vertraut, man hat wieder einmal die Faxen dicke. Nun endgültig die Schnauze gestrichen voll von privaten Lebens- und Liebesbeunruhigungen, von persönlichen und zu all dem Übel auch noch politisch ernüchternden Gegebenheiten!
Seit langem schon absolut desillusioniert, macht man sich dann flugs auf die Socken - und läuft pedester (zu Fuß) fluchtartig davon ...
Où? Erst einmal nach Paris - und dann spornstreichs über die Alpen hinweg bis hin nach Sizilien.
Denn ... Seit Monaten war man erschöpft und rundum entnervt als derzeitiger "Überwacher" von Manuskripten und allerlei gefühlsverlogenem Schreibkram; infolgedessen nimmt man gereizt und entrüstet Reißaus von einer mißliebig gewordenen Korrektur- und Verfeinerungs-Betätigung.
Eingedenk wohl auch der einstmals von Goethe zum Ausdruck gemachten Empfehlung: "Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen."
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Bald darauf, offenbar guten Mutes in die heimischen Sphären zurückkehrt, wird man im nachhinein so lobsingend und ehrenvoll als "der deutsche Fußwanderer par excellence" benannt ...
Wer kann das wohl umfassend gewesen sein?
Nein, der Herr Reich-Ranitzki mitnichten, der war doch nie "gut zu Fuß".
Auch nicht der "Holländer" Meneer Kerkeling, der war zwar "'mal kurz weg", aber niemals dort unten.
Francesco Petrarca? Er war ja immerhin "nah dran", als Italiener - und in seiner grenzenlosen Liebe zu Laura, der weltlichen Schönheit, ist ihm ab 1327 "keine Marschstrecke zu weit gewesen", um ... Aber das hier jetzt näher in Augenschein zu nehmen, wäre zu indiskret. - 
Nein, 400 Jahre danach zeigt sich sachdienlich wegweisend die Fährte.
Genau - und da Sie jetzt wissen, von wem hier so mystifizierend die Rede war, werden Sie's mir freundlicherweise mitteilen.
Ein herzliches Danke im Voraus.
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Post Skriptum:
Gavrilos (Samos) und Julian (Paris) ...
Nein, Ihr beide nicht, denn bedingt durch den Bannkreis einer von Euch liebend gern beanspruchten "Seelenverwandtschaft" ist's ja für Euch sofort erkennbar, wer hier "partiell" beschrieben worden ist -
als dieser einstmals "tornisternde" Johann Gottfried ...
D´accord? - Ne m'en veuillez pas! - À tantôt.
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Mittwoch, 20. Februar 2013

Der "Limerick" - eine unsinnige Dichtkunst - ?

Als ein heiteres, betont unsinniges Kurzgedicht von fünf Zeilen, so wird diese humorige Literatur nonchalant (fast hemdsärmelig) im Lexikon beschrieben.
Junge Leute werden jetzt vermutlich kopfschüttelnd fragen: "Ey, was is'n das nun wieder für'n Schwachsinn ?" -
Nicht so der ältere homo festivus, er kann sich durchaus erinnern - möglicherweise auch noch daran, daß in der Zeitschrift  Stern  einstmals immerhin jahrelang diese Kurzgedichte veröffentlicht worden sind. - Damals gehörte ich gleichfalls (liebend gern) zu den "Sprücheklopfern" ...
Nachfolgend ein kleiner Einblick in solch eine "unsinnige" Dichtkunst:
    -
    Einst lebte in Wetzlar ein Schreiner,
    so'n Hüne, mit Vornamen Heiner.
    Vom Holzwurm zerfressen,
    belacht und vergessen -
    so löch'rig starb bisher noch keiner.
    *
    Ein älterer Vampir aus Malente,
    saß in seiner Gruft, und er flennte.
    Karies und Paradentose -
    all seine Zähne war'n lose.
    Jetzt bekommt er vom Staat eine Rente.
    *
    Ein Laubsägenbastler aus Zwolle,
    der baut seiner Frau eine Jolle.
    Sie segelt auf's Meer,
    die Brandung ward schwer.
    Bei Borkum versank dann die Olle.
    *
    Da seufzte ein Seher in Leer:
    Man hat's mit dem Fernsehen schwer,
    immer nur Western
    und Filme von gestern.
    Ein lustvoller Porno muß her.
    *
    Ein Gesangverein aus Oberschieder,
    erst neulich verreisten sie wieder.
    Zum Schluß ging's noch schnell,
    in der Stadt ins Bordell -
    dort sang man den Damen zwei Lieder.
    *
    Ein Pärchen im Dresdner Zwinger,
    er alt und sie wesentlich jünger.
    Dort macht dann der Mann,
    sie unflätig an - 
    erbost haut sie ihm auf die Finger.
    *
    Ein Briefmarkensammler aus Füssen,
    hat sein Steckenpferd aufgeben müssen.
    Die Gattin, vergrätzt,
    hat die Marken zerfetzt -
    Jetzt frönt er and'ren Genüssen.
    -
"Banal, trivial!" höre ich's da unwissend rufen ... "Nolens volens - Man mag es wollen oder nicht".
Na ja - das sei nun trotzdem hinzugefügt:
"Das Publikum fühlt sich wohl doch stets am wohlsten, wenn eine Mittelmäßigkeit zu ihm redet." hat's einstmals der Oscar Wilde dermaßen unverblümt fühlen lassen. - 
Andererseits hat Johann Wolfgang von Goethe hinsichtlich dessen bedeutsam bekundet: "Wenn des Dichters Mühle geht, dann halte sie nicht ein. - Denn wer uns erst einmal versteht, der wird uns auch verzeih'n!"
Ja, und das zwingt dann Alles wieder in eine Art Reinkultur ...
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