Montag, 7. März 2022

Im Bewusstsein eines "SCHON ERLEBT":

Damals, in PARIS - und das in einem "Aufsehen erregenden Zeit -Abschnitt".
Ach ja: Nicht nur ein ständiger Alkoholkonsum - oder der anhaltende Gebrauch von Drogen hatte all das bewirkt, daß sich da urplötzlich etwas geistesmächtig heraufbeschwört - und alsbald in die hernach überraschend offenbar-werdenden Wege geleitet. -
Nein, denn ...
Ein psychologisches Phänomen, das einstmals französisch als „Déjà-vécu“ bezeichnete - und zuweilen bedenklich Wirklichkeit werdende „Schon erlebt“. (auch als: déjà = bereits oder schon, vu = gesehen), das läßt auch ohne stimulierende Rauschmittel so einiges lebensvoll zutage treten.
In seinem Buch „Dichtung und Wahrheit“, da beschreibt Goethe eine Begebenheit, die solch einem Fausse reconnaissance, diesem „falschen Wiedererkennen“, so allerhand Ausdruck verleiht. -  
„Kokolores! Vernunftwidrige, hirnrissig gesponnene Flausen!“ räsonierte einst unbelehrbar abweisend der Freud-Schüler Sebastian Heil-Resistere, als der Großmeister der Psychoanalyse sich hinsichtlich dessen murmelnd ins Nachdenken vertieft hatte.
„Nein-nein, sie vereinsamter Nihilist! - Der Auftakt für die als Déjà-vu charakterisierten Erlebnisse, ist einzig und allein mit den verdrängten Phantasien der menschlichen Wesen präzis zu verdeutlichen!“ wurde der angehende Seelen-Voyeur sogleich eines Besseren belehrt. -
Ja, all das stimmte mich nachdenklich, als ich vor kurzem einen mehrseitigen Brief aus Paris - geschrieben von einem Freund, dem Pianisten Javiero Garcia Sánchez - neugierig geöffnet und zunehmend beunruhigt gelesen hatte. - 
Javiero, seit seinem Studium an der Académie Royale zumeist in Paris wohnhaft, im Quartier Latin, im fünften Arrondissement dieser Stadt. -
Wir hatten uns 1973 in Paris kennengelernt, als ich dort einige Jahre freiberuflich als umherreisender Journalist für die bereits im Jahr 1964 von dem französischen Philosophen André Gorz dereinst in Szene gesetzten Wochenzeitung "Le Nouvel Observateur" tätig - und Javiero daselbst einige Monate als Volontär beschäftigt gewesen war. -
Ja, da ich seit langem in einer norddeutschen Region und einige Monate in Griechenland ansässig geworden bin, trafen wir uns hin und wieder nur noch in Frankreich; das aber selten. -
Doch nun zurück zur soeben geöffneten Post aus Paris: Nebst einer CD mit der Klaviermusik des Komponisten Erik Satie, hielt ich vier eng-beschriebene Seiten in Händen. Und war mir - nach einem kurzen Überblick dessen - sogleich auch darüber bewußt, daß mich das Wesentliche einer brieflich anscheinend derart eindringlich beschworenen Imagination - vermutlich doch als schwer zu bewältigend - alsbald offenbaren würde:
Der Inhalt des Briefes:
"Paris, 12. Juni, 2009 - 
Didier cher ... Qu‘est-ce qui s‘est passé?  -  (Was ist geschehen?)
Oui, Du wirst es vermutlich gar nicht für möglich halten - und Deiner diesbezüglichen Einstellung gemäß, nur milde gestimmt lächeln. Aber die meinen Zeilen beiliegende Tondichtung des Erik Satie, sie beschwörte da neulich urplötzlich in mir einen recht melodramatisch gearteten Rückblick zutage ... Reinkarnation? Haben wir schon einmal gelebt?
Uns muß es schon 'mal gegeben haben!
Denk einen Augenblick angestrengt nach und zugleich auch inhaltsgeladen zurück - dann wird die im folgenden nun wieder auflebende Begebenheit auch Dir wahrhaft und wirklichkeitsnah vor einem geistigen Auge erscheinen:
Dieser dereinst gemeinsam erlebte Monat Mai 1917, hier, in den für uns einstmals heimatlich gewordenen, wie wohl oftmals auch desillusionierend aufblitzenden Gegebenheiten ...
In "dieser einzig benutzbaren Wüste" (so Camus zu) Paris. -
Ist das präsent? Liegt all das für Dich nun zutage? - Nein?
Dann werde ich Dir jetzt hinweisend auf die Sprünge helfen! - Eh bien:
Rauchend und Wein trinkend saßen wir damals nachdenklich gestimmt in der Feuilleton-Redaktion des Nouvel-Observateur und sprachen über die demnächst im Théâtre du Châtelet stattfindende Inszenierung von Musik, Ballett und der Malerei, dieser als „kubistisches Manifest“ bezeichneten, alsbald debütierenden Theateraufführung. 
Du erinnerst dich? - Nein, noch immer nicht?“
Unabhängig davon, daß ich mich daran partout nicht erinnern konnte, diese Geschehen gemeinsam erlebt zu haben, war es erst einmal in Betracht zu ziehen, daß es den Nouvel Observateur damals noch gar nicht gegeben hat.
Denn als Erstveröffentlichung dieser bald zur meist gelesenen Zeitung gediehenen Druckschrift, ist der von Claude Bourdet 1950 in Umlauf gesetzte L‘Observateur zu erwähnen.
Ein inkorrekt aufscheinendes Denkzeichen, in Javieros phantastisch aufblühendem Sentimentalitäts-Geschehen - so bedachte ich‘s kurz - um gleich darauf erwartungsvoll weiterzulesen:
„Incroyable! (unglaublich!) Aber ein vermutlich aufsehenerregender Hinblick auf das bevorstehende Spektakel war schon vorab zu gewärtigen, als wir drei Tage vor der Uraufführung nachmittags bei der Anbahnung dessen dort dann schaulüstern zu Gast waren! 
Na, ist es nun doch gegenwärtig?
Du mußt das vor Augen haben! Den übereifrig herumwieselnden Jean Cocteau, in dem von ihm so absonderlich geplanten Szenario.
Dazu, gewöhnungsbedürftig im Hintergrund eines futuristisch erschaffenen Bühnengeschehens: Erik Saties für uns ja bis dato noch ungewohnte, von ihm extra für diese Aufführung konzertierte exzentrische Tondichtungen ... Nein, da ist noch kein Rückblick in Reichweite? Das nehme ich Dir nicht ab; gib‘s zu, Du verweigerst dich! Mußt Du jetzt alles derart ernüchternd vereiteln wollen? - Auch die Choreographie und zudem noch tänzerische Meisterschaft des Léonide Massine? Der Tänzer des Balletts Russes - und Liebhaber des Choreographen Diaghilew - der ja damals dort auch umtriebig zugegen war. Oui, schieb einmal all diese unfreundlich aufblitzende Abwehr aufnahmefähig beiseite! Dann wird sich Dir alles umgehend durchaus so malerisch offenbaren: Gewiß der übereifrig umhereilende Kostüm- und Bühnenbildner Pablo Picasso ... - Aha! Aufhorchen lassend, zeigt sich da zwingend der Malerfürst! Er setzt wohl ad hoc unter Druck und nötigt nun doch zu einem bereitwillig aufkeimenden Wiedererscheinen dieses vor Jahren ja gemeinsam so eindrucksvoll miterlebten Bühnenspektakels.
Nein, noch immer nicht?
Denk 'mal zurück: Wir waren ja damals durchaus beeindruckt ...
Nicht so der Großteil des Publikums am Abend der Premiere am 18. Mai 1917!
Sehr lautstark geäußerte Ablehnungen brachten Tumult in den Saal - und verursachten einen Skandal! 
Wie Du wohl weißt.“
Hm? - Javiero - ist es eventuell doch eine Beeinflussung durch Opium?
Versuchte ich‘s zu ergründen; mich auch daran erinnernd, daß er seit langem schon ein Bewunderer des am 11. Oktober 1963 in Milly-la-Forêt verstorbenen enfant terribles Jean Cocteau war. Und sich 1976, in Paris, als Besucher bei einer Versteigerungs-Aktion "Cocteaus‘scher Wertobjekte im Bereich der beweglichen Habe", zwei der hier angebotenen Opium-Pfeifchen zu eigen gemacht hatte. -
Offenbarte sich da die Willenslenkung halluzinierend einwirkender Drogen? 
Trotz allem laß ich erwartungsvoll weiter:
„Voilà, erinnerst Du dich manchmal noch an den oftmals abwertend begutachtenden Schmähredner Jean Poueigh? „Man hat da auf die nie endende Dummheit der Menschen spekuliert“, ließ er, der bekannte Musikkritiker, sich damals derart gestreng in einigen Zeitungen über das extravagant inszenierte Bühnenereignis aus. Eventuell ist es Dir wahrhaftig nicht mehr in Erinnerung geblieben, daß Erik Satie ihm daraufhin stockwütend eine Postkarte mit dem folgenden Wortlaut geschrieben hat: „Monsieur et cher ami - vous êtes un cul, un cul sans musique!“ (Mein Herr und lieber Freund - Sie sind ein Arsch, ein Arsch ohne Musik!) -
„Am darauffolgenden Tag - Das wirst Du wohl kaum vergessen haben! Da saßen wir ja dann noch, vertieft in ein wortgewaltig gestaltetes Miteinander, bei der reizenden Madame Misia Sert im eleganten Salon ihrer Wohnung am Quai Voltaire ... - Anwesend waren - wie es nun wirklich noch erinnerlich sein müßte: Ein oft buhlerisch um Léonide Massine herumtänzelnder Serge Diaghilew. Und der spür- und sichtbar um Aufmerksamkeit bemühte Jean Cocteau. Ein dandyhaft gekleideter Marcel Proust, dessen hin und wieder durchdringend laut werdendes Lachen uns alle erschauern ließ. Und im kontemplativen Abseits ein sich angeregt mit dem Maler August Renoir unterhaltender Freund und Kumpan Toulouse Lautrec. - Oui, und um Mitternacht erschien dann auch noch der unserer Misia dereinst das Musikstück „La Valse“ gewidmet habende Komponist Maurice Ravel“. -
„Javiero, Du hast Max Jakob, Guillaume Apollinaire und den dort anwesenden Pablo Picasso gar nicht erwähnt!“ murmelte ich, obschon noch immer recht unzugänglich gestimmt ...
Kopfschüttelnd und trotz allem nun doch auch schon schwärmerisch zwangsgesteuert in eine gefühlvoll aufleuchtende Rückschau in die reizvoll erlebte Zeit in Paris entrückt, nahm ich die bereits geöffnete Flasche Rotwein zur Hand und begab mich nebst Glas und dem Brief des Freundes auf die Terrasse meines Häuschens im Norden der griechischen Insel Lesvos. - Sanftmütig gestimmt, war ich dann gleich darauf weiterverfolgend wieder in Javieros daseinsfreudiges und wortreich zu spüren gegebenes Wunschtraum-Gebilde vertieft - in diesem erweiterten Ausmaß:
„Verspätet kam dann, wieder einmal angetrunken, „Monsieur Pauvré“, wie er in einschlägigen Kreisen oftmals benannt wurde: der Erik Satie. - Didier, das kannst Du unmöglich vergessen haben!“ stand da zu bewegen suchend geschrieben. - „Auch eingedenk dessen, daß Du es ja warst, der dann, bereits in den beginnenden Morgenstunden, den inzwischen volltrunken wankenden, rheumatisch einherstolpernden Erik hilfreich nach Hause, in sein zellenartiges, mit allerhand Trödel, Gerümpel und Plunder vollgestopftes Kämmerlein, damals noch in der Rue Corot, stützend geleitet hast!“ -
Par bleu! Ich versuchte mir das nun leibhaftig vor Augen zu stellen. Und dachte dabei an Platon, der einmal diesbezüglich bekundet hat: Nur die ewigen Ideen sind das eigentlich Seiende!
Ach Javiero! - Beeindruckt und nun wohl auch zunehmend beeinflußbar Wirkung gewahr werdend, las ich aufmerksam weiter:
„Unterwegs, so hast Du es damals uns allen erzählt, warst Du ja angeblich immer wieder sehr darum bemüht, ein wenig mehr über sein der mittelalterlichen Mystik entliehenes Musik-Emfinden, dieser Rückkehr zu einer klassischen Prägung dessen zu ergründen. -
Das sollte nun doch gegenwärtig sein ... "Er sei noch immer in die Erweiterung seiner Gymnopedien vertieft und das kontinuierlich!" hat Dir der trunken einherstiefelnde Erik abwinkend zu verstehen gegeben, so hast Du uns damals darüber berichtet. - Nebenbei bemerkt, sind das die Kompositionen, die mir noch immer am besten gefallen. -
Nicht so die einstmals erlebten Tondichtungen dieser theatralischen Aufführung „Parade“
Stimmen wir da überein?“ -
Was das angeht: ja, dachte ich beiläufig ...
„Im Flur seiner ärmlichen Bleibe angelangt“, berichtete Javiero schriftlich weiter, „hat er Dir - wie Du es derzeit ja stillvergnügt betont hast -, dann schlußendlich noch aufgebracht zugeraunt: 
"Möge dem Armseligen, der mich übersieht, die Zunge verbrennen - und das Trommelfell platzen!" -
Mon dieu! Wenn Du dich daran nun nicht mehr erinnern kannst, dann schöpfe ich doch den Verdacht, daß ich ab jetzt unerfreulicherweise an Deiner Merkfähigkeit zweifeln muß! - Laß es mich wissen, ruft sorgenvoll ausharrend einer der wenigen Dir aller Wahrscheinlichkeit nach wohl noch verbliebenen Freunde, im derzeit regnerisch verschnupft machendem Molloch Paris.“ -
Unserer Freundschaft zuliebe, galt es nun angemessen darauf zu antworten ...
Immerhin, dem bereits genußfreudig getrunkenen Wein zur Folge, würde die Beantwortung seiner gefühlsselig formulierten Zeilen dann auch hoffentlich zusagend zuwege gebracht werden. -
„Wer ein bewußtes Leben führen will, der muß das im flüchtigen Strom seiner Erinnerungsbilder tun!“ so hatte es ja schon der in Berlin lebende Philosoph Stephan Otto dereinst konkretisiert. -
In Anbetracht dessen, griff ich bald darauf seelenvergnügt zur Feder, um gleichgestimmt, wie einstmals Schulter an Schulter, nun emotional aufgekratzt aufs Geratewohl "zurückzublicken":
Skala Sykaminias, Lesvos, Greece, am 14. Juni, 2009 -
Mon cher Javiero,
wohl wahr, es bleibt unvergessen - und natürlich erinnere ich mich an all das von Dir urplötzlich nun so gefühlsreich erneut vor Augen geführte damalige Geschehen. - Wenn ich da zutreffend zurückschaue, dann bist Du ja damals bald darauf, im Juni 1917, nach Madrid abgereist, um Deine Mutter zu besuchen und am dortigen Konservatorium drei Jahre lang als Musiklehrer zu unterrichten. - Das ist nun durchaus erwähnenswert, mein Freund!  -
Denn in diesem beachtenswerten Zeitraum, da hat sich ja so einiges aufsehenerregend ereignet ...
Als Du noch in Paris anwesend warst, da sprachen wir eines Abends mit Guillaume Apollinaire über einen neuen Geist des Überrealismus - er nannte es „sur-realisme“, Du erinnerst dich daran? Gemeint war: Das Wirkliche mit dem Unwirklichen zu verknüpfen ... -
So annähernd im Unwirklichen trat dann zutage, was ich kurz nach Deiner Abreise erleben durfte:
Wir (die Redaktion) hatten in Erfahrung gebracht, daß Picasso wieder einmal die Gespielinnen ausgewechselt hatte, Olga Chochlowa war jetzt die Favoritin. Im Juli 1918 hat er die Dame dann geheiratet. - Cocteau war der Trauzeuge. Oui, und ihn habe ich dann gebeten, mir einen Termin für ein Interview zu beschaffen. - In der darauffolgenden Woche hat‘s dann auch geklappt, der Meister hatte es gönnerhaft geschehen lassen ...
Wohlan - und somit zurück ins damalige "Geschehen":
Picasso war ja inzwischen nicht nur berühmt, sondern auch wohlhabend geworden. Als ich die neue Wohnung in der Rue la Boétie betreten hatte, stand mir ein auffallend bürgerlich sichtbar werdender Maler gegenüber: Im maßgeschneiderten Anzug, mit einem Ziertuch in der oberen Jackentasche und einer auffällig hervorleuchtenden goldenen Uhrkette am Knopfloch. - Es verschlug mir die Sprache, als ich die luxuriös ausgestatteten Räume näher in Augenschein nehmen konnte: Olgas strategische Einflußnahme, so bedachte ich‘s, als mich der Meister überraschend freundlich dazu aufforderte, nun ihm gegenüber Platz zu nehmen. - Kurz zusammengefaßt: Im Laufe des einseitig stattfindenden Gesprächs wurde mir deutlich gemacht, daß ich ein Interview nur bekommen könnte, wenn ich schon morgen früh als Chauffeur zur Verfügung stehen würde. - Er habe sich gestern ein Automobil gekauft, einen Hispano-Suiza; weder er noch Madame Olga hätten jedoch eine notwendige Fahrerlaubnis. Auch der Freund Erik, Monsieur Satie nicht, der ja morgen dabeisein würde ...
„Wo man denn so übereilt hinfahren wolle?“ habe ich, offensichtlich total überrumpelt, nachgefragt.
„Nach Antibes, um dort, am La Garoupe benannten Strand im Kreis der feinen Gesellschaft ein wenig mitmischen zu wollen!“ gab mir Picasso abfällig grinsend zu verstehen. -
Ich hatte begriffen: Le High Life - das Treiben der Prominenten - und Madame Olgas offenbar lebenswichtiges Begehren, daselbst nun beachtet werdend mithalten zu können. -
Am Morgen darauf klingelte ich, gut gekleidet - ich hatte mir am Abend zuvor von Max Jakob noch einen Anzug geliehen -, abreisebereit dastehend, an der Wohnungstür der Familie Picasso.
Olga öffnete mir - und nahm mich mißbilligend in Augenschein: „Nein-nein, so geht das nicht!“ fuhr sie mich an. „Das werden wir jetzt sofort passend umgestalten!“ ließ sie mich wissen, rauschte davon und schon wenige Minuten später hielt sie mir die vollständige, komödienhafte Montur eines Chauffeurs unter die Nase! - „Keine Widerrede, Sie ziehen das nun sofort an!“ wurde bestimmt. -
Javiero, et cétait tout - und das war alles ... Und Du kannst dir vielleicht deutlich einmal mitfühlend vor Augen führen, wie mir damals zumute war. -
Trotz allem gestalteten sich diese dereinst erlebten Tage wahrhaft zu einem unvergeßlichen Reisegeschehen. Am ersten Tag fuhren wir bis hin nach Lyon - es gab ja damals noch keine Autobahn -, und am zweiten Tag erreichten wir dann gut gelaunt schließlich das Städtchen Antibes. -
Fürwahr: Eine anstrengend verlaufene Autofahrt ...
Andererseits sich ausreichend ergebende Stunden, um hernach wirklich ein aufschlußreiches und bemerkenswertes Interview konzipieren zu können. -
Javiero, so derart inhaltsgeladen zurückblickend, ist da noch etwas doch erwähnenswert: 
Als der Erik Satie am 1. Juli, 1925 in Paris verstorben war, da fanden wir - Max Jakob und ich - in seiner Wohnung noch die inzwischen weltweit bekannt gewordene Komposition „Vexations“ - „Quälereien für ein Soloklavier“, wie er die Tondichtung ja scherzhaft benannt hatte. 
So viel erst einmal für heute, mon ami; auch hinsichtlich eines hin und wieder aufblühenden Erinnerungsvermögens, - salut, à bientôt - ton Didier. -
Post Skriptum: 
Wissenschaftliche Untersuchungen haben aufsehenerregend erkundet, daß 50 bis 90 Prozent der auf diesem Globus gern lustbetont weilenden Menschen derartig traumhafte Erscheinungen dieser beunruhigend phantasievollen Beschaffenheit bereits oftmals durchlebt haben - und gegebenenfalls auch uneingeschränkt beurkunden können.  
                                                                  -
                                                                ***

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