Mittwoch, 28. September 2022

PABLO PICASSO - einst spürbar verstimmt:

Der weltbekannte Maler, momentan als recht übellaunig zugegen. -
Derzeit in Mougins, der nahe Cannes gelegenen französischen Kleinstadt in der Provence. -
Und dort lernte der Maler sie 1953 kennen, diese Porzellanverkäuferin Jacqueline Roque
Eine Cousine von Mme. Ramié - der Töpferin im Ort Vallauris. -
1958 hat der Künstler sie geheiratet, die um etliche Jahre jüngere Jacqueline. -
So viel vorab - und nun zum Anlass der derzeitigen Verstimmung:
Schon in all seinen Pariser Ateliers hatte Monsieur Picasso einst konsequent eingefordert, daß niemand hereinplatzen dürfe, wenn er zur Zeit wieder einmal in eine schöpferisch aufwallende Impulsivität eingetaucht sei ...
Vermutlich hatte Jacqueline das jedoch nicht als zwingend für wahr genommen, als sie dann einige Tage später in die benachbarte Ortschaft Mougins übersiedelte - und sich dort, im Picasso-Palais Notre Dame de Vie, nun unverzüglich "einzunisten gedachte", die hoffnungsvolle Jacqueline. -
Oui, und bald darauf ergab sich dann auch das folgende Desaster:
         In seinem Atelier stand schwankend,
         farbfreudig auch den Musen dankend,
         Picasso an der Staffelei; von all den Ismen völlig frei.
         Mit Farben und mit Formen spielend,
         nicht 'mal nach anderen Malern schielend ...
         Schon krallt er eine Tube Ocker
         steigt damit flugs auf einen Hocker;
         quetscht auf die Leinwand breite Striemen,
         reißt sich sehr malerisch am Riemen.
         Greift fingertief ins Preußischblau
         die Hose sieht schon aus wie Sau.
         Mon dieu! Durch zuviel Kadmium
         dreht sich gequält sein Magen um.
         Gottlob, kraft leicht getöntem Flieder
         erholt sich dann der Meister wieder.
         Doch ungelenk tüncht gleich Zinnober
         das Bild im ganzen deutlich grober.
         Jedoch dank reichlich Sepia
         st schnell der Zauber wieder da.
         Noch intensiv Parisergrün
         voll Inbrunst auf die Leinwand zieh'n.
         Partiell natürlich auch Bordeaux
         das stimmt die Galeristen froh.
         Gekonnt, mit reichlich Kaltgrauhell
         beendet er das Mal-Duell.
         Kratzt dann Farbe wieder runter - 
         das neue Hemd ward rundum bunter.
         Hustet aus verqualmten Lungen, 
         fühlt sich dennoch ungezwungen.
         Bis Jacqueline ins Studio schlurfte, 
         obwohl sie ihn nicht stören durfte!
         So können unfolgsame Frauen, 
         partout ein Meisterwerk versauen ... -
         -
Oui, ein wenig entfernt, zweifellos aber noch immer in einem malerisch-orientierten Zusammenhang wahrnehmbar, kann man wohl auch der folgenden Begebenheit Beachtung schenken:
Im französischen Örtchen Giverny, besuchte einst Paul Cezanne seinen dort im Garten malenden Kollegen Claude Monet. - 
Ein zufällig in der Nähe verweilender Spaziergänger, er notierte im Juni 1902 den ihm dort zu Ohren gekommenen Dialog:
Cezanne, bemäkelnd zu Monet: "Dein Rosenfeld sieht aus wie Klee!"
Monet, verärgert zu Cezanne: "Ein jeder schaut so gut er kann!" -
"Ich habe keine Angst vor der Perfektion, sie ist zumeist unerreichbar", so hat es damals der Maler Salvador Dali schmunzelnd zum Ausdruck gegeben. -
                                                                              -
                                                                            ***

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