Donnerstag, 15. September 2022

PHILOSOPHIE - mit fragwürdigem Resultat:

Das war geschehen - seinerzeit, bei Jean-Jacques Rousseau - in einer alltäglichen "Wirklichkeitsnähe" ... 
"Mon dieu, er ist ja fast schon ein Heiliger, beinahe ein Erdrutsch!" riefen derzeit oftmals einige der Fürsprecher so rundum begeistert aus. -
Während die sogenannten "Anti-Rousseauisten" den Philosophen des öfteren ja leidenschaftlich gern als einen "haltlosen Psychopathen" kritisiert haben, "der allzugern zu Gefühlsduselei neigt". -
Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain hat einmal gesagt: "Es gäbe ja über manche Leute so viel Gutes zu berichten - aber das andere sei stets viel interessanter!" -
Ja, und diesbezüglich ist nachfolgend auch dieses Geschehen so freimütig "zum besten gegeben":
Die einstmals von Rousseau schwärmerisch manifestierte Idealvorstellung, daß der Mensch von Natur aus gut - und wohl erst durch das Leben im Kulturmilieu der Gesellschaft zu einem gegebenenfalls nun doch als böse zu charakterisierenden Homo sapiens geworden sei, sie wurde dereinst, an einem sonnendurchflutet aufscheinenden Tag im Monat April des Jahres 1745, so hinterhältig in eine "tiefgreifend belehrende Beunruhigung" genötigt, als Monsieur das folgende Malheur, nun verunsichert dastehend, so urplötzlich erdulden mußte:
       Da hatte er - Jean-Jacques Rousseau,
       früh morgens in der Rue Chateau, dort seine Schuhe abgeholt,
       die ein Schuster neu besohlt ...
       Auch die abgelatschten Hacken, zeigten nunmehr keine Macken.
       Daheim dann rief er - tief bewegt, (die Überzeugung ist belegt!)
       spontan, mit neu erwachtem Mut:
       "Der Mensch ist von Natur aus gut!"
       Jedoch:
       Als er am Abend, gegen achte, sich wieder auf die Socken machte,
       um Frau Thérèse * zu besuchen,
       die heut mit einem Marmorkuchen ihn lustbetont bezirzen wollte,
       geschah es, daß er wütend grollte.
       Denn von beiden Schuhen die Sohlen, die waren plötzlich - 
       ganz verstohlen - von den "Tretern abgefetzt"!
       Rousseau, nun spürbar arg vergrätzt, 
       wünscht diesen Schuster gleich "zum Teufel",
       auch zog er bald darauf in Zweifel, 
       "ob ALLE von Natur aus gut?
       Zukünftig war er "auf der Hut" ...
Der damals "in Zweifel-Stimmung geratene" frz.-schweizer. Literat und Philosoph, er wurde am 28.6.1712 in Genf geboren; am 2.7.1787 hat er in Ermenonville das Zeitliche segnen müssen. -
Im Frühjahr des Jahres 1745, lernte Monsieur einst in Südfrankreich Madame *Thérèse Levasseur kennen. 23 Jahre später, am 30. August 1768, hat er die Dame in der kleinen Ortschaft Bourgoin, "pflichtschuldig geworden", wie Monsieur es damals benannt hat, als seine Ehegemahlin dann doch noch "gebilligt". - "Eine Lebensgefährtin, von der wohl kaum ein Verständnis für den geistigen Ehrgeiz und die intellektuellen Bemühungen des Jean-Jacques vorauszusetzen sei", lästerten dereinst Freunde und Bekannte in seinem geistigen Umfeld ...
In Frankreich sagt man "abwinkend" dazu:
"Il faut de tout pour faire un monde", die Welt besteht aus Allem und Jedem). -
                                                                -
                                                              ***
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